Meine Crystal Red Garnelen
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Haltung :
Untereinander sind Zwerggarnelen absolut
friedlich. Auch für andere Aquarienbewohner geht von den Garnelen keine Gefahr
aus. Andersrum sollte man aber nicht zu große oder hektisch schwimmende Fische
im Becken haben die den Garnelen nachstellen, da man ansonsten hier nicht viel
von den Tieren sieht. Skalare, Diskusfische oder Barsche sind nicht der ideale
Besatz für ein Garnelenbecken. Was die Einrichtung in einem Garnelenbecken
anbelangt, sollten reichlich Versteckmöglichkeiten in Form von Pflanzen, Holz
(bitte FAQ Nr. 3, 4 und 5 beachten) und Laub vorhanden sein. An erster Stelle
sind dabei das Javamoos (Taxiphyllum barbieri (ehem. Vesicularia dubyana)),
sowie das Hornkraut (Ceratophyllum demersum) oder Wasserpest (z.B. Egeria densa)
zu nennen. Diese unkomplizierten und im Falle des Hornkrauts, bzw. der
Wasserpest, sehr schnellwüchsigen Arten bieten den Garnelen (-nachwuchs) ideale
Versteck- und Nahrungsmöglichkeiten, da sich in den feinen Pflanzen immer Mulm,
Schwebeteilchen und Algen absetzen, die von den Tieren abgeweidet werden.
Der Bodengrund sollte aus Sand oder nicht zu groben Kies bestehen, damit der
sich mit der Zeit bildende Mulm und die Futterreste nicht zwischen den
Hohlräumen verschwinden. Je dunkler der Bodengrund, desto leuchtender kommen die
Farben der kristallroten Zwerggarnelen heraus. Ein wenig Strömung sollte im
Becken vorhanden sein, da die Tiere oft und gerne in der Strömungszone direkt
vor dem Filterauslass auf Nahrungssuche sind.
Was die Fütterung der Garnelen anbelangt, so braucht man in einem Gesellschaftsbecken die Tiere nicht speziell zu füttern. Es fallen genug Nahrungsreste ab... In einem Artenbecken fressen sie so ziemlich alles was der Zooladen, bzw. die Küche, zumindest in Sachen Gemüse, hergibt. Auf dem Speiseplan stehen Flocken-, Granulat- und Frostfutter (z.B. gefrorene Cyclops, Artemias, Tubifex, o.ä.), diverse Futtertabletten, wie Spirulina- oder Welstabs, moderndes Laub, Salatgurkenscheiben, Zucchinistückchen, Aufwuchsalgen und und und... Wichtig ist auf jeden Fall eine abwechslungsreiche Fütterung, denn es sind Allesfresser und keine Vegetarier. Die Tiere werden es mit Farbenpracht und Vitalität danken.
Die technische Ausstattung für ein reines Garnelenbecken kann sich fast nur auf das für die Pflanzen erforderliche Licht beschränken. Aquarien, die sich nicht gerade in einem unbeheizten Keller befinden, kommen sehr gut auch ohne Heizung aus. Die kristallrote Zwerggarnele fühlt sich bei Temperaturen von 20 - 27° C am wohlsten. Eine gewisse Temperaturschwankung zwischen Tag und Nacht scheint sogar den natürlichen Lebensbedingungen der Garnelen zu entsprechen. Vermehrungspausen, wie sie oftmals bei konstanten Temperaturen beobachtet werden, gibt es nach unseren Erfahrungen fast nicht mehr.
Die Filterung des Beckens sollte man
entweder über einen Luftheber mit Schaumstoffpatrone, oder einen sog. Hamburger
Mattenfilter bewerkstelligen. Gerade letztgenannter bietet den Garnelen eine
ideale Nahrungsgrundlage durch die sich auf der Filtermatte befindlichen Algen
und Kleinstlebewesen. Bei einer Umwälzung mittels Pumpen oder Filterung über
Innen-/Außenfilter mit Ansaugkorb, sollte man stets darauf achten, dass Garnelen
mit Vorliebe in alles hereinkrabbeln was dunkel und geheimnisvoll aussieht. Ein
entsprechender Schutz vor (unbeabsichtigtem) Ansaugen, auch des gerade mal 1 - 2
mm großen Garnelennachwuchses, sollte auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden.
Dazu einfach das Ansaugrohr durchlöchern und einen Filterschwamm für
Lufthebefilter drüberziehen (siehe auch FAQ Nr. 9).
Wenn sich die Tiere erst einmal eingewöhnt haben, stellen sie an die Wasserwerte
keine allzu besonderen Ansprüche, nur sollte das Wasser nicht zu hart sein. Die
Tiere kommen in der Regel mit einem pH-Wert von 6 - 8, einer Gesamthärte von bis
ca. 16° dgH und einer Temperatur zwischen 20 - 27° C bestens zurecht.
Die Nitrat- und Nitritwerte sollten so niedrig wie möglich gehalten werden. Kristallrote Zwerggarnelen reagieren relativ empfindlich auf sich verschlechternde Wasserqualität. Hilfreich sind schnell wachsende Pflanzen (Nitratabbau) und regelmäßiger Wasserwechsel. Zu empfehlen sind auf jeden Fall wöchentlich 20 - 30%. Ebenfalls sehr empfindlich reagieren Garnelen auf Schwermetalle, wie z.B. Kupfer oder Blei. Geringe Spuren, die Fischen noch nichts ausmacht, bedeuten oft das vorzeitige Ende des gesamten Garnelenbestandes. Wer also Kupfer-, bzw. Bleileitungen oder einen Durchlauferhitzer im Hause hat, sollte auf jeden Fall das Wasser vor dem anstehenden Wasserwechsel erst eine Zeit lang ablaufen lassen. Auch gehören kupferhaltige Medikamente und/oder Schnecken-, bzw. Algenmittel nicht in ein Garnelenbecken.
Paarung und Vermehrung :
Wie wir ja nun alle aus dem
Biologieunterricht wissen, benötigt man zur erfolgreichen Vermehrung einer Art
meist jeweils mindestens ein Männchen und ein Weibchen... Auf die
ausschweifenden und liebestollen Geschichten der Garnelen möchten wir mit
Rücksicht auf die Minderjährigen unter uns an dieser Stelle lieber nicht
eingehen, denn das Liebesspiel bei Garnelen hat mit beiderseitigem
Einverständnis und Romantik nun wirklich nichts zu tun...!
Nun stellt sich natürlich zuerst die Frage: Habe ich überhaupt Männchen und
Weibchen und wie erkenne ich diese?
Allgemein sei gesagt, dass die Weibchen etwas stämmiger und rundlicher aussehen als die Männchen. Halt irgendwie kompakter! Zum Vergleich sind rechts auf dem kleinen Vorschaubild die beiden Geschlechter zu sehen. Die Weibchen haben im Vergleich zu den Männchen größere Bauchtaschen unter dem Hinterleib, sowie einen weiter nach unten gezogenen Carapax (Panzerschild des Kopfes). Beim Männchen verläuft dieser im unteren Bereich in relativ gerader Form, beim Weibchen ist er mehr nach unten gewölbt. Je älter die Tiere werden, desto deutlicher treten die Geschlechtsmerkmale hervor. Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der im Nackenbereich oft zu sehende Laichansatz beim Weibchen, der als dunkler Fleck je nach Entwicklungsstadium relativ gut zu erkennen ist.
Wichtig zu wissen ...
Wenn es ein Männchen dorthin geschafft hat, krallt es sich richtig fest und hebt den Schwanz so hoch es geht, um nicht von dem schlagenden Hinterleib des Weibchens getroffen und abgeworfen zu werden. Dort harrt es solange aus, bis das Weibchen für ein paar Sekunden Pause macht. Das ist die Gelegenheit und das Männchen rutscht links oder rechts am Weibchen runter, heftet dann seitlich hängend mit den Endopoden (Begattungsorgane am ersten Schwimmbeinpaar) Samenpakete an der Geschlechtsöffnung unterhalb des Weibchens an und verschwindet. Kurze Zeit danach presst das Weibchen mit krümmenden Bewegungen die Eier in die Bauchtaschen des Hinterleibes. Dabei lösen sich die geleeartigen Samenpakete auf und es kommt zur Befruchtung der Eier. In den Bauchtaschen bleiben die Eier bis es zum Schlupf der Jungtiere kommt. Gelegentliches 'Sortieren und Putzen' gehört dann genauso zu den 'Mutterpflichten', wie die regelmäßige Sauerstoffversorgung durch wedeln der Schwimmbeine (Pleopoden). Am Anfang sind die Eier dunkelbraun, später durchsichtiger und ab ca. der 3. Woche kann man bereits mit etwas Glück die ungeborenen Babys in den Eiern erkennen. Nach dem Schlupf sind die ca. 1,5 mm kleinen Garnelen fast vollständig entwickelte Miniaturausgaben der Elterntiere. Das Weibchen fängt übrigens schon während des Eiertragens wieder an neuen Laich zu bilden.
Ob alles 'nach Plan' verläuft, kann man daran erkennen, dass sich die Eier nach ca. einer Woche verändern. Der dunkle Inhalt schrumpft und die Eier werden durchsichtig. Einige Tage vor dem Schlupf ist im Ei nur noch ein kleiner dunkler Punkt zu sehen und man erkennt schon deutlich eine kleine Garnele. Sollten die Eier nach 2 Wochen immer noch ganz dunkel sein, kann man die Hoffnung auf Nachwuchs eigentlich aufgeben, denn dann ist irgendwas schief gelaufen und das Weibchen wird die Eier nach und nach abwerfen oder mit der nächsten Häutung komplett verlieren. Wenn ein Weibchen aber z.B. kurz nach dem Pressen der Eier in die Bauchtaschen einige von ihnen verliert, ist das normal und hat nichts negatives zu bedeuten. Einige Eier kleben halt nicht so gut oder es wurden so viele produziert, dass die zu weit unter dem Bauch raushängenden Eier keinen Halt finden und abfallen.
Was tun mit einem 'schwangeren' Garnelenweibchen?
Ohh, die Kleinen sind da... Was tun?
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Quelle : http://www.crystalred.de/vermehrung.htm